DR. PHIL. OLIVER FLORIG

Therapie, Coaching, Paarberatung & Philosophie
in Kempten und Heidelberg

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Aufstellungsarbeit

Systemaufstellungen sind eine effektive Form, um familiäre Konflikte oder Lebensprobleme aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten und neue Lösungen zu gewinnen. Ursprünglich von Bert Hellinger als "Familienstellen" entwickelt, hat sich die Aufstellungsarbeit heute von ihrem Gründer emanzipiert und neue Anwendungen gefunden. Meine Form der Aufstellungsarbeit ist stark von Diana Drexler und ihrer sehr achtsamen und klientenorientierten Art des Aufstellens beeinflusst.

Wenn Sie die Methode der Aufstellungsarbeit erst noch kennenlernen wollen oder einfach neugierig sind, können Sie auch als Beobachterin oder Beobachter teilnehmen. D.h. Sie stehen den anderen als Stellvertreter zur Verfügung, ohne eine eigene Aufstellung zu machen.

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Termine 2024

2024 biete ich eine Aufstellungsjahresgruppe in Heidelberg an. Nach Absprache mit den Teilnehmern der Jahresgruppe können Sie auch an einzelnen Seminartagen teilnehmen. Ein Seminar dauert jeweils von 10:00 bis max. 18:00 Uhr. Der genaue Raum in Heidelberg wird noch bekannt gegeben.

Jahresgruppe 2024 in Heidelberg

Die Jahresgruppe trifft sich an folgenden Samstagen. Eine Teilnahme an einzelnen Terminen ist möglich, wenn genügend Plätze frei sind.

  • 24. Februar
  • 20. April
  • 6. Juli
  • 28. September

Preis für alle Termine: 280 €

Preis für einzelne Termine: 130 €

Teilnahme als Beobachter an einem Seminartag: 20 €

Anmeldung gerne per Mail an info@oliver-florig.de. Geben Sie bitte eine Telefonnummer an, damit ich Sie vorher kurz anrufen kann, um Sie ein wenig kennenzulernen. Die Anmeldung kommt erst durch eine anschließende Bestätigungsmail von mir zustande.

 

Einzelne Aufstellungsseminare in Kempten und Heidelberg

Bei Bedarf werde ich außerdem noch weitere Aufstellungsseminare in Kempten und Heidelberg anbieten. Eines steht schon fest: Vom 16. - 17. März wird ein von mir geleiteter Aufstellungs-Workshop am Wieslocher Institut für systemische Lösungen stattfinden:

Veranstaltungsübersicht | Wieslocher Institut für systemische Lösungen (WISL) (wieslocher-institut.com)

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Was passiert beim Aufstellen?

Die ersten Aufstellungen, wie sie von Bert Hellinger entwickelt wurden, waren Familienaufstellungen. Anhand dieser Anwendung der Aufstellungsarbeit lässt sich gut erklären, wie eine Aufstellung vor sich geht: Um aufzustellen, braucht man ein Anliegen: z.B. einen Konflikt in der Familie, eine ungestillte Sehnsucht nach der Nähe etwa eines Elternteils, einen Schicksalsschlag, der eine Familie stark geprägt hat, oder auch andere Themen, bei denen man einen Zusammenhang mit einem familiären Thema vermutet. Dabei ist es sinnvoll, klar zu formulieren, welche Änderungen man sich durch die Aufstellung erhofft. Derjenige, der sein Anliegen aufstellt („Aufstellender“), sucht nun für alle relevanten Mitglieder der Familie (in der Regel die Verwandten ersten Grades) sogenannte Stellvertreter oder Repräsentanten aus. Auch für sich selbst wird eine andere Person als Stellvertreter gewählt.

Anschließend führt der Aufstellende die Stellvertreter jeweils einzeln nacheinander an einen Ort im Raum, der sich „stimmig“ anfühlt. Es geht dabei nicht darum, die Verhältnisse in der Familie zu symbolisieren, etwa indem man Menschen, die sich besonders nahe zu stehen scheinen, auch nahe beieinander aufstellt. Man versucht vielmehr sich selbst ganz langsam und achtsam von einem inneren Gefühl von Stimmigkeit leiten zu lassen: „Ja da gehört der- oder diejenige hin. Das fühlt sich richtig an.“ So könnte man nach dem Aufstellen eines Stellvertreters sagen.

Das klingt für viele erst einmal sonderbar und fremd. Stellen Sie sich aber einfach vor, Sie wollen sich ganz langsam und vorsichtig den für Sie stimmigsten Platz in einem Restaurant oder einem Großraumwagen aussuchen: Wenn Sie aufmerksam sind, spüren Sie einfach, wo Sie sitzen wollen, wo es für Sie richtig ist. So ähnlich fühlt es sich an, wenn ein Stellvertreter dort steht, wo er für Sie jetzt hingehört.

Nun kommt der zweite Teil der Aufstellung:

Der Leiter fragt die Stellvertreter nacheinander, wie sie sich auf „ihrem“ Platz fühlen. Anschließend stehen dem Leiter eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, um Veränderungen anzuregen, die es den Familienmitgliedern – insbesondere aber demjenigen, der das Anliegen mitgebracht hat – erlauben, einen besseren Platz für sich einzunehmen. Manchmal wird der Leiter Sätze vorschlagen, die ein Stellvertreter zu einem anderen sagen kann, manchmal bittet er einzelne oder auch alle Stellvertreter ihren inneren Bewegungsimpulsen zu folgen, wenn sie welche verspüren. Manchmal schlägt er selbst Umstellungen vor. Dabei ist es mir persönliche wichtig, immer im engen Kontakt mit demjenigen zu bleiben, der das Anliegen geliefert hat.

  • Sagt ihm oder ihr die Aufstellung etwas?
  • Ist er noch bei der Sache?
  • Geht es noch um sein Anliegen?

Er oder sie hat jederzeit die Möglichkeit, die Aufstellung zu beenden. Wenn starke Gefühle auftreten, bin ich für den Aufstellenden da.

Am Schluss der Aufstellung entsteht meist ein Bild der aufgestellten Familie, in dem es sich leichter leben lässt, als im bisherigen. Der Aufstellende kann sich dann in das Lösungsbild hineinstellen und die veränderte Situation spüren. Manchmal verändert sich dadurch nur das innere Gefühl für die familiäre Situation. Manchmal entstehen aber auch ganz reale Veränderungen in Familienkonstellationen. Aus systemischer Sicht ist das nicht verwunderlich:

Familien sind wie Mobilés: Verändert sich ein Mitglied, dann hat das eine Auswirkung auf alle.

Nach der Aufstellung ist mir wichtig, dass ich für diejenigen, die aufgestellt haben, ansprechbar bin: Nachgespräche per Telefon oder persönlich sind natürlich möglich.

Das Vorgehen des Familienstellens wurde im Laufe der Zeit auf viele andere soziale Systeme oder auch ganz andere Themen ausgeweitet: so kann ich innere Anteile von mir ebenso aufstellen wie Gefühle, Krankheiten oder die Alternativen einer Entscheidungssituation.

Wichtig: In meinen Aufstellungen stelle ich i.d.R. nur Personen auf, zu denen jemand in einem intimen oder persönlichen Verhältnis steht.

Das heißt, Kollegen oder Vorgesetzte stelle ich i.d.R. nicht auf.

Zwar gehe ich, anders als Bert Hellinger, nicht davon aus, dass sich in Aufstellungen die Wahrheit über ein soziales System zeigt. Ich neige eher zu der Auffassung, dass dort der individuelle Blick des Aufstellenden auf das jeweilige System deutlich wird. Aber auch wenn sich in Aufstellungen „nur“ die sonst nicht klar zugänglichen, also unbewussten Perspektiven des Aufstellenden zeigen, wäre mir die Aufstellungsmethode zu persönlich und zu intim, um sie mit Blick auf soziale Systeme wie Unternehmen, Schulen oder Behörden einzusetzen.

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Wie wirken Aufstellungen?

Das ist eine gute Frage, auf die ich keine Antwort kenne, die mich wirklich überzeugt: Hellinger und andere gehen davon aus, dass wir im Aufstellen in irgendeiner Weise die tatsächlichen Zusammenhänge im aufgestellten System erkennen. Häufig wird hier ein Bezug zu bestimmten Beobachtungen und Hypothesen in der Physik oder Biologie hergestellt, die ebenfalls eine Art von Informationsübertragung beinhalten, für die wir innerhalb des gegenwärtigen naturwissenschaftlichen Paradigmas noch keine Erklärung haben. Wie gesagt, bin ich persönlich hier skeptisch. Denn allzu oft lassen sich in der Aufstellung auftauchende Erlebnisse bei Nachfragen oder durch Nachforschungen nicht bestätigen. Im Gegenteil. Außerdem sieht ein Familiensystem sehr unterschiedlich aus, je nachdem welches Mitglied die jeweilige Familie aufstellt. Das spricht gegen die Annahme, es gebe hier eine Art „Sehen, wie es wirklich ist“.

Für die Praxis sind diese Debatten aber irrelevant: Aufstellungen wirken, auch wenn wir nicht wissen wie. Wer sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen will, kann das anhand dieses Buches tun:

Gunthard Weber, Gunther Schmidt, Fritz B. Simon: „Aufstellungsarbeit revisited… nach Hellinger? Mit einem Metakommentar von Matthias Varga von Kibéd“, Carl-Auer-Verlag, Heidelberg, 2013.

Zur Einführung in die Aufstellungsarbeit ist außerdem das Buch von Diana Drexler hilfreich: „Einführung in die Praxis der Systemaufstellungen“, Carl-Auer-Verlag, Heidelberg 2015.

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Aufstellungen in Paartherapie und Paarberatung

Die Methode des Aufstellens wende ich auch gerne in Paarberatungen oder Paartherapien an. Dabei verwende ich entweder Playmobilfiguren als „Stellvertreter“ oder verwende sogenannte Bodenanker, d.h. Zettel, auf die der Name des betreffenden Familienmitglieds geschrieben werden und die anschließend im Raum ausgelegt werden.

Diese Vorgehensweise erlaubt den Dialog der Partner über ihren jeweiligen Blick auf das Familiensystem, das Sich-hinein-spüren in die Position des anderen und das Ausprobieren neuer möglicher Ordnungen.

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Aufstellungen im Einzelsetting

Auch in Einzelgesprächen können Aufstellungen mit Zetteln oder Playmobilfiguren eingesetzt werden.

Sehr hilfreich finde ich es auch Aufstellungen und Wertimagination miteinander zu verbinden.

Dabei wird die eigene Familie im entspannten Zustand und mit geschlossenen Augen in einer Art innerem, imaginierten Raum aufgestellt. Mit Hilfe von Dialogen und unterstützt mit hilfreichen Wertgestalten sind dann lösende und verändernde Prozesse möglich.

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